Mittsommar in Dänemark 2014
Im Sommer 2014 mussten wir den Traum vom Norwegentrip abermals aus Mangel an Zeit und Urlaubstagen verschieben – deswegen fiel die Wahl auf Nord-Dänemark – als letzte Instanz vor der Überfahrt über den Skagerrak waren wir somit also „ganz nah dran“. Mit Knut im „Schlepptau“ sind wir (mit wieder einmal ein paar Tagen Verspätung – da war noch etwas „nicht ganz fertig“…) gen Norden aufgebrochen.
Mit einem ersten Zwischenstopp in Hungen, nachfolgenden diversen ungeplanten kleineren Pausen ? und einem sprichwörtlich einmaligen (!) Overnight-Stopp auf einer Raststätte an der A7 kurz hinter Hamburg haben wir es geschafft, die Strecke von etwas mehr als 1.000km in 2 Tagen zurückzulegen. Knut hoppelte wie immer gutmütig hinter seinem Zugpferdchen her und spätestens ab Hildesheim und dem Zurücklassen der letzten Auläufer des Harz war der Anhänger nahezu nicht mehr wahrnehmbar.
Mit dem Überfahren der dänisch-deutschen Grenze gelangte das Fahren noch einmal in eine neue Liga: auf der deutschen Seite blieben Hektik, notorisches Linksfahren und andere in den Straßenverkehr transponierte zwischenmenschliche Defizite zurück. Wie bestellt klarte dann auch noch das Wetter auf und das entspannte Dahinrollen auf Dänemarks Straßen im Sonnenschein machte Lust auf Sommer.
Die Erste des dreiwöchigen Urlaubs verbrachten wir gemeinsam mit den Großeltern in Hirtshals, ganz im Norden Dänemark. Die Einladung der auf der Rückreise von Schweden befindlichen Großelternteile, eine Woche gemeinsam in einem nagelneuen Ferienhaus, mit einem fantastischen Blick auf die Nordsee zu genießen, war nicht abzulehnen.
Gegen späten Nachmittag kamen wir in Hirtshals an und holten als Erstes den Schlüssel für das Ferienhaus in einem kleinen Tante-Emma-Supermarkt ab. Das in einer typisch dänischen Ferienhaussiedlung gelegene Paradeexemplar eines Titelbildes der „Schöner Wohnen“ lag am nördlichen Rand und in einem kleinen Stichweg – fast ganz alleine. Die kindliche Freude der Großen mag bestimmt für die Kleine befremdlich gewesen sein, aber… Wahnsinn! Das einzig richtige Wort, um die Begeisterung für das kurzweilige Domizil zu beschreiben. Minimalistisches skandinavisches Design, der Duft von Holz lag überall in der Luft, große Glasflächen laden ein, einfach mal aus dem Fenster auf das Meer hinaus zu schauen.
Omi und Nonno erreichen das Ferienhaus erst gegen 21 Uhr am Abend – ihre Anreise erfolgte ja aus Schweden, wo sie die vorherigen beiden Wochen im Urlaub verbracht hatten. Gefühlt war es nicht später als Nachmittag, war es doch fast bis Mitternach noch hell. Gleichfalls super: endlich ist die Tageslänge mal nahezu synchron mit unserem Biorhythmus oder vielmehr hat man für alles gefühlt doppelt so lange Zeit…
Bilder von Sonne und Strand.de:
Link zum Ferienhaus: HIRTSHALS
Bis auf einen regnerischen Tag, den wir gekonnt im Nordsee-Ozeanarium von Hirtshals verbummelt haben, konnten wir eine traumhafte gemeinsame Woche verbringen. Der doch recht feudale Urlaubsbeginn stellte sich als der Katalysator der Entschleunigung heraus – raus aus dem Berufsalltag, Kopf entleeren, Frischluft tanken und sich erst einmal um vieles keine Gedanken müssen. Der harte Übergang von Arbeitswelt ins Camperleben hätte nicht gedämpfter verlaufen können. Und so machten wir viele Ausflüge in die Umgebung, wie einen Bummel durch Hjørring, Abstecher in die zauberhaft schöne Stadt Skagen, den Ferienort Løkken mit seinen vielen Geschäften und natürlich den versandete Leuchturm an der Wanderdüne Rubjerg Knude.
Fasziniert von der Schönheit Skagens machten wir uns für die zweite Woche von Hirtshals aus nach Nord-Osten auf, um uns in der Nähe von Skagen einen schönen Campingplatz zu suchen. Nicht, dass wir nicht eine Woche Zeit gehabt hätten, uns im Vorfeld um einen Campingplatz zu kümmern – Nein: Planung findet bei uns auf dem Beifahrersitz statt – das ist viel lustiger! Bewaffnet mit dem „ADAC-Campingführer Nordeuropa“ stießen wir auf den familienfreundlichen Campingplatz Skiveren Camping – ungefähr genau in der Mitte zwischen Hirtshals und Skagen. Eine Straße, die hierzulande in einer ländlichen Region früher oder später in einer Sackgasse enden würde, führte abseits der Landstaße unverheißungsvoll durch „Siedlungen“ (bzw. eher Ansammlungen) mit einzelnen trist dreinwirkenden Bauernhäusern und -höfen. Aber spätestens an dem Punkt, ab dem man glaubt, sich gänzlich verfahren zu haben, steht an einer Abzweigung ein kleines Schild, das zum Abbiegen motiviert. Nach einigen weiteren Kilometern auf einer noch schmäleren Straße öffnet sich plötzlich das Nadelgehölz und gibt auf einer leichten Anhöhe die Sicht auf eine Dünenlandschaft frei. In einer Senke steht ein größeres weißes Gebäude ähnlich eines Gutshofes. Die obligatorisch im Wind wehende dänische Nationalflagge lässt die Anspannung abfallen. Einzig die Frage, ob es sich tatsächlich um einen Campingplatz oder einen elitären Golfclub handelt, bleibt, denn viel ist zu diesen Zeitpunkt noch nicht zu erkennen. Auf einem Parkplatz vor der Anmeldung parken wir unser „Gespännchen“ und machen uns auf in das Abenteuer „dänischer Campingplatz“ – und werden enttäuscht. Faszinierend unkompliziert werden wir freundlich empfangen, werden eingeladen über den Platz zu laufen und uns einen schönen Platz auszusuchen. Das machen wir. Unsere Wahl fällt auf eine Waschhaus-mit-Klo-und-Kinderbad-nahen windgeschützte und sonnenanbetergeeignete Parzelle in „Südhanglage“ (Hecke im Norden). Kurze Zeit später sind wir Eigentümer einer skandinavischen Campingkarte, haben eine Transponderkarte für die Schrankenanlage und dürfen so lange bleiben wie wir wollen. Drei Nächte melden wir an, werden aber eingeladen, einfach so lange zu bleiben wie wir wollen, oder wann immer wir wollen vor 12:00 auszuchecken. Super! Fernab von mittäglicher Ruhepause, Rauhaardackel und Gartenzwerg sind die Dänen offenbar sehr entspannt, was ihre Form von Camping angeht. Wir hatten tolle Sonnenuntergänge, waren noch zwei mal in Skagen und in Fredrikshavn und wurden von ein mehrstündiges Unwetter mit Gewitter, Starkregen und Hagel in Schach gehalten. Aber der unvergessliche Höhepunkt war das riesige Sonnenwendfeuer zu St.Hans direkt am Strand.
Für die letzten Tage in Dänemark fuhren wir auf Grund der schlechter werdenden Wetterlage nun in Richung Süden, an der Nordseeküste entlang. Und machten für 4 Tage Stop auf einem Camping Platz in Henne Strand. Aus Skiveren waren wir schon ziemlich verwöhnt, was die Sanitäranlagen und die Angebote am Platz betraf, aber der Camping Platz in Henne Strand war einsame Spitze.
Die Aufmachung der Internetseite traf schon genau unseren Geschmack und wir fühlten uns gleich angesprochen. Also sind wir dort hingefahren. Mit der ADAC – Camping Card bekamen wir sogar noch einen Nachlass. Der Platz ist angenehm klein, fast alles ist neu und in einem super sauberen Zustand. Es gibt sogar einen Spielplatz mit vielen außergewöhnlichen Spielgeräten, ein Kinderbad mit Glitzer-Fugen und LED Sternenhimmel, Indoor-Aktivitäten für Große und Kleine und obendrein noch ein Schwimmbad! Wir können Henne Strand Camping wirklich empfehlen.
Von hier uns haben wir mehrere Spaziergänge zum Strand unternommen, sind nach Hvide Sande am Ringkøbing Fjord gefahren, haben den Surfern zu geschaut und jedes Luft-Hüpfkissen ausprobiert was uns begegnete! Wer schon in Dänemark war, weiß was wir meinen 😉
Von hier aus traten wir dann langsam die Heimreise an. Für eine Mittagspause mit einem frischen Latte Macchiato am Strand fuhren wir mit samt dem Wohnwagen im Schlepptau auf die Insel Rømø um dort auf dem Strand, bis fast ans Wasser zu fahren. Wäre da nicht das tückische Sandloch dazwischen gekommen, aus dem uns der freundliche Rentner mit seinem Unimok, erst wieder befreien musste, bevor wir uns den teuersten Kaffee mit Aussicht genehmigen konnten.
Leider entschieden wir uns, warum wissen wir selbst nicht mehr, zur Weiterfahrt bis nach St.Peter-Ording, wo wir beide früher schon mal waren. Dort blieben wir noch ein paar Tage und waren über so viele typisch deutsche Dinge sehr verwundert, und sehnten uns ganz schnell noch mal in dieses unkomplizierte, kinderfreundliche und freie Land am Meer zurück.
Kurtaxe, Parken, Einkaufen, Camping, Unfreundlichkeit und Hektik im Straßenverkehr fielen uns binnen weniger Stunden sofort negativ auf.
Für die letzte Etappe hatten wir uns noch ein echtes Highlight aufgehoben! Wir wollten mit dem Hasenkind gerne in den Serengeti Tierpark nach Hodenhagen. So stoppten wir für eine Nacht auf einem gemütlichen Stellplatz in Klein-Eilstorf. Ein Backstein-Bauernhof, mit einem bunten allerlei an Tieren. Ein Schaf, 2 Ziegen, ein paar Emus, eine Kuh, ein Pony ein Hütehund und eine sehr alte 3-beinige Katze. Mit Knut durften wir uns mitten in den Park (riesiger Garten mit Schwimmteich, nein – eher See) stellen. Hier gab es ein kleines Sauna-Holzhäuschen mit Klo und Waschgelegenheit.
Die Besitzer waren wirkliche sehr nett und wir hatten allerhand zum entdecken! Für Kinder wirklich toll! Wohnmobilstellplatz am Ferienhof Wiechers
Der Serengeti Park hat uns alle völlig begeistert. Wir hatten einen Gutschein dabei mit dem Der Fahrer freien Eintritt bekam und Lani war sowieso noch kostenlos, da sie erst Ende August 3 Jahre alt wurde. Wir fuhren ohne Knut durch den Tierpark und liefen zum Abschluss zu Fuss durch die Affengehege, wo sich Martin noch von einem Totenkopfäffchen, wie Pippi Langstrumpfs – Herr Nielson, in den Finger beißen lies.
Comments
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Sabine
Hallo,
das sind ganz tolle Eindrücke von Dänemark. Auch das Ferienhaus sieht super aus! Den Tipp werde ich mir ganz sicher merken. Vielen Dank dafür!
Herzliche Grüße
Sabine