Almhüttenurlaub: Wintersport und mehr mit Kids
Hühnerstall
Im Hühnerstall? Ja richtig, im Hühnerstall! Wo einst die Hühner gackerten wird heutzutage nicht mehr auf der Stange gesessen oder Eier gelegt – ganz im Gegenteil. Der Zahn der Zeit knabberte bereits zielsicher an der Substanz des kleinen hölzernen Gebäudes, bis sich die Soders dazu durchgerungen haben, es doch nicht dem Erdboden gleich zu machen. Kurz darauf wurden die Ärmel hochgekrempelt, die Balken abgetragen und der Hühnerstall von Grund auf in einer beispiellosen Mixtur aus Luxus und rustikaler Alpenromantik wieder neu errichtet: die gemütliche Almhütte war geschaffen!
Die Almhütte verfügt neben einer rustikalen Wohnküche über ein luxuriöses Bad mit begehbarer großer Dusche und einer Sauna zwei Schlafzimmer mit je einem Doppelbett. Extra für Malu stellten die Soders das eine Schlafzimmer um, um darin noch ein Kinderbettchen unterzubringen. Normalerweise ist Samstags Quatierswechsel, aber in unserem und anderen kurzfristigen Fällen ist auch eine Miete von Sonntag bis Sonntag möglich.
Wir klickten uns in den Tagen vor unserer Reise mehrfach durch die Internetseite vom Soderhof und die Vorfreude steigerte sich von Tag zu Tag. Neben dem Packen müssen wir all unsere Sachen erst einmal zusammensuchen, und sogar noch eben schnell unserem Auto einen neuen Satz Winterreifen spendieren, bevor es am Sonntag losgeht.
Unseren eigenen Plan, ganz früh morgens loszufahren verfehlen wir – wie immer. Bereits im Abendrot passieren wir den Chiemsee und blicken auf die sich vor uns auftürmenden Berge. In diesem Moment sind wir sehr glücklich, dass unser Ziel doch recht nah ist.
Nach dem die Sonne untergegangen ist sinken die Temperaturen schnell in empfindliche Bereiche unter den Gefrierpunkt. Als wir über die Grenze rollen ist es bereits dunkel und wenig hundert Meter später verpassen wir auch gleich die richtige Ausfahrt: Unken liegt direkt hinter der deutsch-österreichischen Grenze. Dank der ausführlichen und bebilderte Anfahrtsbeschreibung unserer Gastgeber, die sie uns im Vorfeld geschickt hatten, wäre der richtige Weg eigentlich kein Problem gewesen, aber mit so viel Grenznähe hatten wir dann doch nicht gerechnet…
Noch schell der schmalen Straße auf den Unkenberg hinauf gefolgt, landen wir kurze Zeit später (endlich) auf dem Soderhof und werden prompt und trotz Dunkelheit und eisiger Temperaturen von Markus und Friederike in Empfang genommen. Es ist wirklich ordentlich kalt hier. Bereits Zuhause hatten wir die Wettervorhersage für das Salzburger Land nicht mehr aus dem Auge gelassen – wir wussten also, auf was wir uns einlassen: angekündigt waren -17 bis -20 Grad. Tagsüber! So haben wir dann doch auch noch ein paar neue Schnee- bzw. Winterklamotten gekauft…
Aus dem Kamin der Almhütte steigt eine kleine Rauchfahne in den kristallklaren Nachthimmel auf und wir folgen unseren beiden Gastgebern, vorbei an aufgeschichtetem Holz in den Hühnerstall. Im Flur streifen wir unsere Schuhe ab und saugen die Wärme der Fussbodenheizung förmlich in uns auf! In der Luft liegt der unnachahmliche Duft von Holzhaus und Sauna.
Nach einer kleinen Führung verabschieden sich Friederike und Markus und wir können es kaum fassen: die Bilder haben nicht zu viel versprochen! Was für ein Glücksgriff – und das auch noch so spontan…
Wir verfrachten unsere sieben Sachen in den Bauernschränken, legen ein bisschen Holz im Herd der Wohnküche nach und huschen nach einer heißen Dusche in die Betten.